Konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien, bei leicht verringertem Investitionsvolumen

Abwasserverband Fulda verabschiedet Haushalt 2023

Einstimmig stimmte die Verbandsversammlung des Abwasserverbandes Fulda dem Haushaltsplan 2023 zu. Wie in den Jahren zuvor wurde ein ausgeglichener Haushaltsplanentwurf zur Beschlussfassung vorgelegt. Grundlage hierfür war unter anderem eine Gebührenerhöhung, welche bereits im Herbst 2022  beschlossen wurde und den allgemeinen Kostensteigerungen Rechnung trägt.

Der Verbandsvorsitzende, Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner, betonte in seiner Haushaltsrede, dass die erforderlichen zukünftigen Investitionen für die Behandlung von Abwasser im Bereich der Klärwerke um signifikant mehr ansteigen werden als es die Ausgaben der letzten zwei Jahre widerspiegeln würden. Gleichzeitig erhöhten sich die Ansätze für Energieausgaben auf ca. 1,0 Mio. €, obwohl der Verband bereits über eine mehr als überdurchschnittliche regenerative Energieerzeugung verfüge. Durch einen Flächentausch mit der Stadt Fulda ergäbe sich jedoch die Möglichkeit, die Eigenstromproduktion weiter zu erhöhen. So solle z.B. durch die Installation von PV-Anlagen auf den Außenklärwerken erreicht werden, dass der Verband von externen Energielieferungen noch unabhängiger wird. „Wir hoffen, dass uns der angespannte Markt nicht im Stich lässt“, so Schreiner. Auch die Fertigstellung und Inbetriebnahme des derzeit im Bau befindlichen zweiten Gasspeichers am Klärwerk Gläserzell würde hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Das Faulgas wird im Klärwerk Gläserzell zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt. Der konsequente Ausbau der Anlagen zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien ist ein besonderes Merkmal des beschlossenen Haushalts.

Die Gremien des Verbandes hatten bereits in ihrer Herbstsitzung einer Anhebung der Gebührensätze zugestimmt. Insbesondere die wirtschaftliche Situation mit anhaltender Güterknappheit und Preissteigerungen in der Bauwirtschaft sowie Preisexplosionen im Energiesektor seien für die Anhebung ursächlich, ohne die die Fortführung des eingeschlagenen Weges mit hoher Instandsetzungs- oder Neuanlagenrate nicht möglich sein könne. Die neu kalkulierten  Gebührensätze sollen für die nächsten 3 Jahre konstant bleiben. Eine permanente strikte Ausgabenüberwachung durch die Geschäftsleitung solle darüber
hinaus Sorge dafür tragen, dass die Gesamtdeckung des Ergebnishaushalts mindestens während der nächsten drei Jahre nicht gefährdet würde.

Schreiner ging des Weiteren auf das bevorstehende Investitionsprogramm ein und betonte, dass der Haushalt 2023 erneut ein hohes Investitionsprogramm mit einer Vielzahl von Einzelbaumaßnahmen enthielte. Für die gemeinsamen Abwasseranlagen würden Haushaltsmittel in Höhe von 9,1 Mio. € bereitgestellt. Dieser, gegenüber dem Vorjahr reduzierte Ansatz würde den derzeit deutlich angestiegenen Baupreisen Rechnung tragen und wirke sich auch auf einen moderateren Verschuldungsanstieg aus. Für die örtlichen Abwasseranlagen im Verbandsgebiet würden Investitionen in Höhe von 3,47 Mio. € erwartet. Darüber hinaus würden weitere rd. 1,47 Mio. € für Investitionen in das Sachanlagevermögen des Verbands bereitgestellt, sodass sich eine  Gesamtinvestitionssumme in Höhe von mehr als 14,0 Mio. € ergäbe.

Auf Grund der Höhe des Investitionsprogramms 2023 mit zusammengenommen mehr als 14,2 Mio. € müsse davon ausgegangen werden, dass die eingeplanten Darlehensmittel 2023 zur Finanzierung der Investitionen größtenteils benötigt würden. Schreiner zeigte jedoch auf, dass die Entwicklung der Verschuldung im Verhältnis zur Veränderung des Vermögens in einem gesunden Verhältnis stünde. So hätte das Vermögen des Verbandes in den Jahren 2018 bis zum diesjährigen Jahresende um fast 19 Mio. € zugenommen und würde sich zum Jahresende 2023 laut Prognose sogar auf über 24 Mio. € steigern, wobei die Verschuldung im gleichen Zeitraum jedoch lediglich um 4,3 Mio. € anstieg bzw. bis zum Jahresende 2023 voraussichtlich um 5,4 Mio. € ansteigen würde.

„Auch wenn der voraussichtliche Anstieg der Verschuldung keine positive Nachricht ist, so zeigt dies doch eindrücklich, dass der Verband zielorientiert agiert - und zwar durch sinnvolle und notwendige Investitionen in das Kanalnetz mit all seinen Sonderbauwerken und die  Klärwerke“, so Schreiner. Dadurch würde der Verband seiner Verantwortung, die Umwelt zu schonen und die Substanz der Bauwerke zu erhalten, in vollem Umfang gerecht und sei ein wichtiger Motor für die Bauwirtschaft.

Weiterhin erteilten die Mitglieder der Verbandsversammlung dem Verbandsvorstand, dem Verbandsvorsitzenden und der Geschäftsführung die Entlastung für die Jahresrechnung des Haushaltsjahres 2021.

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