Moderne Abwassertechnik für Schloss Fasanerie

Einbau einer 27 Tonnen schweren Vakuum-Pump-Station

Die Trinkwasserversorgung von Schloss Fasanerie und die dortige Abwasserentsorgung wird derzeit mit großem Aufwand auf modernen Standa rd gebracht.

Nachdem das Schloss im 18. Jahrhundert durch den im Eichenzeller Wald gelegenen Schäferbrunnen mit Wasser versorgt wurde, legte man im 19. Jahrhundert den Sandbrunnen an, der heute jenseits der A7 liegt. In den 60er Ja hren des letzten Jahrhunderts wurde ein Tiefbrunnen im Obstgarten des Schlosses gegraben, d er die Anlage mit Trinkwasser versorgte. Ähnlich war die Entwicklung beim Entsorg en des Abwassers. Während man die Abwässer im 18. Jahrhundert noch ungefiltert in die Bäche leitete, baute man im letzten Jahrhundert Dreikammergruben und zuletzt dezentrale Kleinkläranlagen.

Diese Techniken entsprachen zuletzt nicht mehr den wasserwirtschaftlichen Anforderungen, sodass von Seiten der Unteren Wasserbehörde des Lan dkreises Fulda die Forderung nach einer dauerhaft ordnungsgemäßen abwassertechnischen Entsorgung bestand.

Eine Projektstudie zeigte, dass die Überleitung des Abwassers von Schloss Fasanerie an das Kanalnetz in Engelhelms und die Reinigung in de r Kläranlage Fulda-Gläserzell des Abwasserverbandes Fulda die technisch und wirtschaf tlich beste Lösung ist.

Herzstück des neuen Abwasserentsorgungssystems ist eine 27 Tonnen schwere Vakuum-Pump-Station, die unterirdisch im Eingangsbereich von Schloss Fasanerie eingebaut wird. Diese Pumpstation saugt das in den verschiedenen Liegenschaften der Schlossanlage anfallende Abwasser mit Unterdruck an und fördert es dann über eine rund 800 m lange Leitung über einen Höhenrücken bis an den Anschlusspunkt in Engelhelms.

Die Kosten für die Pumpstation und die Anschlusslei tung nach Engelhelms in Höhe von rund 400.000,00 € übernimmt der Abwasserverband Fulda. D iese Kosten können aber mit der für das Klärwerk Gläserzell an das Land Hessen zu entri chtenden Abwasserabgaben verrechnet werden.

„Wir sind froh, im Rahmen der kommunalen Zusammenar beit mit dem Abwasserverband Oberes Fuldatal, der für die Abwasserentsorgung von Schloss Fasanerie originär zuständig ist, eine Lösung gefunden zu haben, die das Abwasse rproblem von Schloss Fasanerie dauerhaft und sinnvoll löst, die aber gleichzeitig die Gebührenzahler des Abwasser- verbandes Fulda nicht belastet“, erläutert der Verb andsvorsitzende des Abwasserverbandes Fulda, Stadtbaurat Daniel Schreiner.

Auch der Direktor von Schloss Fasanerie, Dr. Markus Miller, ist erfreut, dass die Anlage noch rechtzeitig vor dem „Fürstlichen Gartenfest“ am Pfi ngstwochenende an das öffentliche Netz angeschlossen sein wird. Obwohl die Leitungsverlegu ng innerhalb des Schlosses und der Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung die Kulturstiftung des Hauses Hessen mehr als eine halbe Million Euro kosten wird, ist D r. Miller überzeugt, dass die getätigten Investitionen in die Infrastruktur des Schlosses ei n wichtiger Beitrag zum dauerhaften Erhalt der für die Stadtregion so bedeutsamen kulturhistor ischen Anlage sind: „Wir entlasten durch diese Maßnahme die Umwelt und kommen wassertechnisc h mit unserem historischen Schloss im 21. Jahrhundert an.“

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